Akupunktur in Bern – oder wie finde ich meinen passenden Therapeuten?

Nun, es gibt sicher verschiedene Möglichkeiten wie man an einen geeigneten Therapeuten gelangt. Der einfachste Weg ist über eine Empfehlung von einem guten Freund oder Bekannten – wobei, auch hier muss dann der „gute“ Therapeut nicht zwangsläufig auch für sich selbst „gut“ sein! Wichtig ist immer seinen eigenen Verstand und Geist zu gebrauchen und Achtsam zu bleiben.

Meine langjährige Praxiserfahrung zeigt mir auch folgende Beispiele: „Ach, so kann sich die Akupunktur auch anfühlen!!? Bisher war es immer schmerzhaft und unangenehm.“ JA – Akupunktur kann schmerzhaft sein, sollte aber nicht generell eine Tortur sein. Doch wenn jemand zum ersten Mal zum Akupunkteur geht, dann denken die Klienten natürlich GENAU SO IST TCM – man hat keine andere Referenzerfahrung und kann nicht vergleichen. Doch es gibt KEINE TCM noch DIE Akupunktur!

10 verschiedene Therapeuten behandeln eine Krankheit zum Teil total unterschiedlich – das ist Fluch und Segen zugleich  in der chinesischen Medizin, im Gegensatz zu unserer Standardisierten westlichen Medizin.

Meine persönliche Kriterien an einen Therapeuten wären zum Beispiel folgende:

  • Fühle ich mich aufgehoben und nimmt er/sie mich ernst?
  • Spricht der/die Therapeut*in aus eigener Erfahrung oder sind die Weisheiten aus Büchern kopiert? (okok, das braucht natürlich Zeit…aber es gibt genug Spezialisten, die nach 10 Jahren immer noch die Standart Rezeptur aus dem Buch XY verwenden.)
  • Lebt der Therapeut was er erzählt? Wasser predigen und Wein trinken – oder raucht mein Lungenspezialist?
    Dabei geht es nicht um Asketische Züge oder gegen die Genüsse des Lebens zu sein – aber bei der chinesische Medizin geht viel um Ausgleich und die Balance von Yin & Yang,  wenn mein Therapeut mit dem Burnout meine Depression behandelt, dann wird es etwas kompliziert. (Gut, man könnte auch anmerken, immerhin versteht er mich. Ja klar, keine Frage, aber aus Sicht der Energetik wäre es viel besser erst NACH dem Burnout wieder mit der Behandlung zu beginnen, dafür dann gleich als Burnoutspezialist :-)….)
  • Macht er / sie das Hauptberuflich oder ist es mehr ein Hobby – auch hier gibt es wieder verschieden Seiten: Wer davon wirtschaftlich Abhängig ist, ist unter Umständen nicht ganz neutral („sie brauchen noch 9 zusätzliche Sitzungen“) wer es nur als erweitertes Hobby macht, dem fehlt evtl. die Ernsthaftigkeit und wohl die Erfahrung (ausser, er macht es schon sehr sehr lange…)

Soweit meine eigenen Aufzählungen und Sichtweise. Schlussendlich ist es ein „ausprobieren“, ob jemanden passend ist oder mir die Art und Weise wie jemand arbeitet nicht behagt. Spätestens nach 3-4 Sitzungen sollten sich Verbesserungen / Veränderungen einstellen.

Doch auch hier gibt es Stolpersteine: „Meine 10jährige Migräne muss nach 4 Sitzungen innerhalb 2 Wochen verschwunden sein, sonst wechsle ich die Methode / Therapeuten.“ Ja, das gibt es! Es passiert, dass Leute mit solchen Vorstellungen in meine Praxis kommen und es gibt Klientengeschichten, bei welcher eine langjährige Krankheit nach wenigen Behandlung KOMPLETT verschwunden ist – aber auch hier, einfach so passiert das nicht! Da wird die eine oder andere Weiche im Leben neu gestellt – und da sind wir wieder bei der Ausgangsfrage, was ist eigentlich ein guter Therapeut?

Muss er mich „heilen“? Will ich mein Symptom loswerden oder will ich etwas in meinem Leben ändern? Und genau hier gibt es total verschiedene Ausrichtungen in der Akupunktur oder wie es in der CM heisst:

  • Medizin der irdischen Klasse behandelt Krankheiten
  • Medizin der menschlichen Klasse behandelt Krankheitsneigung
  • Medizin der himmlischen Klasse behandelt die Bestimmung

Die Krankheit weghaben heisst nicht zwingend Gesund sein – Gesund werden heisst nicht unbedingt die Krankheit weghaben. Es ist ein ganz persönlicher, Individueller, Prozess der jeder hier durchläuft, und an jedem Punkt der Entwicklung gibt es Menschen die einem weiterbringen können.